Einmal den sagenumwobenen Grenzberg zwischen dem Berchtesgadener Land und dem Salzburger Land zu umrunden ist immer ein Ziel, das man sich setzen sollte. Auf der hier vorgestellten Tour von A. Herzig aufbauend, haben wir bei hochsommerlichen Temperaturen den Plan in die Tat umgesetzt. Leider ist die Tour nach Hallthurm vom Maximiliansreitweg nahe an die Bundesstraße verdammt worden und darf nicht am Berg entlang auf schöner Höhe gefahren werden. Auf einer Strecke von ca. 10 Kilometern werden Radler und (nicht vorhandene) Wanderer voneinander getrennt. Dafür darf man auf Asphalt pedalieren. Am Ortsende von Bischofswiesen führt links der "Seppenweg" hinauf zum genannten Weg und stellt so (die nicht verbotene) Verbindung wieder her. Selbst die Einheimischen und dort Wohnenden finden die Verbots-Regelung widersinnig, weil - wie bereits erwähnt - auf diesen 10 Kilometern kaum Wanderer anzutreffen sind. Aber manchmal scheint man des Guten zu viel zu tun. Mit gegenseitigen Verständnis würde es m.E. nach auch gehen.
Start ist auf dem kostenlosen Parkplatz gegenüber dem Gemeindeamt Marzoll. An den Wochenenden ist hier immer Platz vorhanden, werktags könnte es vielleicht eng werden. In wenigen Metern überquert man die Landesgrenze und fährt auf der Asphaltstraße aufwärts bis zum Latschenwirt und biegt dort rechts ab auf die ausgeschilderte Radstrecke. Im Wald ein kostenloser Parkplatz, hier stehen vermehrt die österreichischen Radler mit ihren Gefährten. Der Beschilderung Wolfschwang - Hallthurm folgend, geht es auf zum Teil recht holpriger Straße bis zum Pass Hallthurm. Jetzt geht es auf Asphalt -wie bereits erwähnt- etwa 10 km neben der Bundesstraße, wechselt in einem Tunnel auf die andere Straßenseite und muss etwas später bei Winkl auf die bisherige Seite zurück und Straße und Bahngleis überqueren. Hier kann es zu Engpässen und auf der Straße zu gefährlichen Situationen kommen. Meine Kritik an der Routenführung setzt hier an. Da hat man im "vorauseilenden Gehorsam" ein evtl. aufkommendes Konfliktpotential Wanderer/Radfahrer gegen eine gefährlichere Verkehrssituation eingetauscht.
Wie bereits erwähnt, führt am Ende der Ortschaft Bischofswiesen, der Seppenweg hinauf zum Maximilians Reitweg (MRW), den wir nun bis zur Abfahrt zur Aschauerweiherstraße befahren. Der Blick von diesem, oberhalb von den Ortschaften führenden Weg, ist grandios und öfter stehen bleiben lohnt, um den Blick hinüber zum Götschen, dem bekannten Skiberg und zum Watzmann einzufangen. Da auch auf dieser Strecke immer wieder die blauen Schilder für die Wanderer aufgestellt sind, ist gegenseitige Rücksichtnahme oberstes Gebot. Nun folgt die Abfahrt und weitere Straßenstrecke über Anzenbach und Etzerschlössel hinauf in die Gerner Straße mit dem Anstieg nach Maria Gern. Hier lohnt eine Pause und Besichtigung der schönen Kirche vor der traumhaften Kulisse des Untersbergmassivs. Die Pause ist auch notwendig, denn es folgt ein asphaltiertes, schmales Steilstück mit 29 %iger Steigung. Rechts ist eine Ruhebank, hier sollte man unbedingt zu einem Fotostopp halten, denn der Rückblick auf die Kirche und den Untersberg ist postkartenreif. Unsere Weiterfahrt, bzw. auch kurze Schiebestrecke führte bis zum Kneiffellehen am Metzenleitenweg mit gewaltigem Blick auf den Watzmann. Den Metzenleitenweg befahren wir in einer großen Rechtskurve und folgen abwärts der Ausschilderung Salzbergwerk, nicht ohne bei einem rechts der Straße liegenden, sehr schönen Bauernhaus mit Nebengebäude den herrlichen Blick zum Watzmann und dem darunter liegenden Berchtesgaden "mitzunehmen". Dieses Motiv findet man auf allen weltbekannten Kalenderbildern.
Im Tal angekommen, fahren wir an der linken Straßenseite auf dem Radweg bis zu einem Hotel direkt neben der Bundesstraße und von dort aufwärts zur sehenswerten Wallfahrtskirche Maria am Berg, mit der ebenfalls postkartenreifen Aussicht. Bei den darunterliegenden Gehöften führt eine Privatstraße bis zum Gasthof Laroswacht mit Gastgarten über dem Ufer der Berchtesgadener Ache. Ein Verbotsschild haben wir hier nicht gesehen, vorsichtshalber aber gefragt und die Erlaubnis bekommen. Von hier weg ist die Streckenführung gut ausgezeichnet und zwingt einem nur ein kurzes Stück direkt auf die Salzburger Straße. In St. Leonhard verlässt man die nun "Berchtesgadener" heissende Straße und fährt immer am Almkanal hinein nach Grödig, um danach in der Hauptstraße diesen Almkanal auf seinem Weg in die Mozartstadt Salzburg, zu verlassen. Nun folgt man der Straße nach Glanegg über den Salzweg, danach geht es hinein nach Fürstenbrunn, um Nahe der Autobahn und in Sichtweite dem Grenzübergang Walserberg an der Salzburgerstraße aufwärts auf dem Radweg bis zur Kreuzung, an der wir zu Beginn der Tour Richtung Latschenwirt gefahren sind, um rechts hinein nach Marzoll zurückzukehren.
Die Zeitangabe habe ich mit 5 Std. angegeben, wobei die reine Sattelzeit individuell (E-Bike oder Bio-Bike) zwischen 3 1/2 und 5 Std. liegen wird. Mit ausreichenden Pausen zur Betrachtung dieser herrlichen Gegend wird locker eine Tagestour daraus.
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