Einer der heissesten Tage des Jahres, perfektes Wetter ist angesagt, ich bin auf der Durchreise nach Gstaad, was liegt da näher als in Davos einigen Trails einen Besuch abzustatten. Diese Freerider Tour ist optimal mit Lifteinsatz. Ende Juni fährt aber leider die Persenn -Bahn noch nicht. Ich bin ortsunkundig und denke mir nichts dabei. Die 34°C scheinen auch meinen Verstand etwas zu trüben. Davos liegt auf 1550 m, also hoffe ich das es bald frischer wird. Nehme ich halt den Schotterweg, so eine Abfahrt ohne Quälerei bergauf macht ja auch nur halb so viel Spaß. Ich nehme den Schotterweg Richtung Schatzalp, dem ehmaligen Lungensanatorium, das duch den Roman von Thomas Mann Zauberberg  Weltruhm erlangt hat. Schnell ist man über der Baumgrenze und die Aussicht wird immer atemberaubender. Eigenartig ist, das ich völlig alleine bin.

Jetzt beginnt der Trail der sich über mehrere Kilometer bis zur Persennhütte zieht und immer leicht bergab geht. Nach 500 m das erste Schneefeld, ok - Rad kurz tragen - und schon geht es weiter. Nach dem nächsten Grat wieder ein Lawinenkegel, Rad tragen - "scheisse" fluche ich, stecke ich doch bis zu den Hüften im Schnee. Aufgerappelt. Ich überlege kurz ob ich umkehren soll. Ach was, dann muß ich die Schneefelder wieder zurück - ein Fehler wie ich später noch bereue. In den nächsten 5 Km folgen zirka 30 Schneefelder, einige mit mehr als 100 m Tragestrecke im tiefen Schnee - ich aber nehme die Herausforderung an. Entlich erreiche ich die Persennhütte, es ist geschaft. Ein super Trail, leicht zu fahren, aber erst ab mitte Juli sonst ist zu viel Schnee. Auf der Abfahrt muß ich auf 1700 m noch 2 mal einen Lawinenkegel queren. Der rest der Tour verläuft reibungslos. Am Davoser See entlang erreiche ich Davos, Cappuccino ist jetzt angesagt.