1. Tag 25.05.2009 Chemnitz - Pirna -- 129,5km -- 7h 5min -- Ø 18,3km/h
Unsere 3-Mann-Herrenrunde verließ Chemnitz durch den Zeisigwald, um in Braunsdorf den Flöharadweg bis zum Hetzdorfer Viadukt zu folgen. Anschließend ging es über wenig befahrene Straßen an der Großen Lösnitz entlang, dann dem Gahlenz Bach folgend, weiter über Oberreichenbach nach Linda, in St. Michaelis links ab in den Freiberger Stadtwald, durch ruhige Wohnsiedlungen südlich um Freiberg herum in den urigen Rosinen-Busch (hier stattfindente sporadische Explosionen stammen vom benachbarten Pulverwerk und können unbesorgt ignoriert werden :-)). Ein gutes Stück der Bobritzsch folgend erreichten wir bald den Tharandter Wald. Ein kurzer Badestop in einem herrlichen Waldsee brachte eine erquickende Abkühlung. Weiter nun zur Wilden Weißeritz - dieser bis Freital folgend fanden wir auch dort ruhige Radwege und Nebenstraßen, um die Hauptstraße zu meiden. Diesem Motto treu bleibend nahmen wir die letzte Steigung nach Dresden über den Tunnel der A17 (Coschütz) teilweise dank der eigens entwickelnden Serpentinentechnologie recht flott :-)). Das Stadtzentrum meidend fanden wir zufällig den Großen Garten in Dresden, der auf jeden Fall einen Besuch wert war. Am Elberadweg war dann in Pirna Etappenziel in der Pension Irene (17,- Euro p.P. - man gönnt sich ja sonst nichts!).
2. Tag 26.05.2009 Pirna - Roudnice -- 127km -- 7h 13min -- Ø 17,6km/h
Was soll man über einen Tag schreiben, an dem ständig ein Südwestwind der Stärke 3-4 bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit weht? Vielleicht große Sch.... - pardon, großer Kampftag war angesagt. Durchs schöne Elbsandsteingebirge ging es dem offiziellen Elberadweg folgend ins Tscheschische, gestärkt durch ein Kneedelmittagsmahl erreichten wir zum Nachmittag gottlob einen Badesee neben dem CS-Betonwerk, allen Bedenken zum Trotz ging es hinein. Etappenziel war dann aufgrund der unglaublichen Zähigkeit der Fortbewegung und einer Gewitterfront im Nacken leider schon in Roudnice. (Übernachtung Hotel Amber am Markt 27 Euro p.P.)
3. Tag 27.05.2009 Roudnice - Prag -- 86km -- 5h 9min -- Ø 16,7km/h
Heute erwartete uns eine wunderschöne Tour zum Großteil an der Elbe (ängstliche Menschen sollten bei Benutzung des Weges nach Rez vorher Beruhigungsmittel zu sich nehmen - Partnerkonflikte sind ebenfalls nicht ausgeschlossen). In Prag dann ins private Infobüro zur Unterkunftvermittlung (das staatliche Info Büro macht sowas nicht...) und dann die Überraschung. Einen exorpitanten Preis erwartend, den letzten Heller schon aus der Tasche kramend bekamen wir eine fürstliche Unterkunft im Stadtzentrum für wirklich wenig Geld (3-Sterne Hotel William 50 Euro Spezial-Tagespreis für 2 Leute, normal wahrscheinlich 150 Euro). Gespartes Geld wurde natürlich bei diversen Kneipenbesuchen bei gleichzeitigem erhöhtem Biergenuß sofort erfolgreich elementiert.
4. Tag 28.05.2009 Zugfahrt Prag-Chomutau / Radtour Chomutau-Medenec -- 46km -- 3h 13min
Zugfahren in Tscheschien - ein Erlebnis! 20min vor Abfahrt des Zuges in Prag war noch kein Bahnsteig angezeigt. Personal spricht weder deutsch noch englisch und wird schnell wütend, wenn es von Reisenden belästigt wird. Die Auswahl des Bahnsteiges erfolgt mit Sicherheit durch ein ausgeklügeltes Zufallsystem eines vielleicht angetrunkenen Weichenstellers, jedenfalls wurde, nachdem der Zug eingefahren war (3min vor Weiterfahrt des Zuges) sofort der richtige Bahnsteig angezeigt - Respekt :-))) Im Zug selbst wurden bei uns alten DDR-Bürgern wieder Kindheitserinnerung, vor allem in der Toilette geweckt. Von Chomutau aus ging es nun wieder per Rad durch 3-Mühlental hinauf zum Erzgebirgskamm. Ab jetzt war der Regen unser ständiger Begleiter. Den Preßnitzsee südlich umfahrend wurden wir von einer nassen Windböe, mal sagen Stärke 6 und 5 Grad warm, in Medenec vor der Pension Sport vom Rad geweht. (32 Euro p.P. incl. Essen und mehrere Biere)
5. Tag 29.05.2009 Medenec -- 98km -- 5h35min -- Ø17,6 km/h
Von Staudamm des Preßnitzsee ging es schließlich hinab durch das wunderschöne Preßnitztal, leider wieder dauerhaft vom Regen begleitet bis ins Zschopautal, das wir in Wilischthal linker Hand verließen. Der Willisch folgend fuhren wir bis Gelenau, dann hinauf in den Kemtauer Wald, wo wir die Vugelbud fanden, eine der letzten für Frauen unzugänglichen Männerenklaven der Region, wo man sich ab Freitag zum Frühschoppen trifft, unbehelligt vom gefährlichen femininen Einfluß. Die Karte umfaßt alles, was der Mann zum Leben braucht - Bier, Schnaps und Bockwurst zu einem Preis, den sich jeder leisten kann. Wir wurden dort sehr herzlich empfangen. Über Einsiedel nun noch schnell durch den Stadtpark und siehe da - Schluß mit lustig.
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