Straußsteig! Alle reden von ihm und kaum einer hat sich an ihn gewagt! Es ist eine gewaltige Wand, die höchste im Rätikon, die die älteste alpine Steiganlage aus dem Jahre 1890 überwindet.

Freilich, die im Jahre 2009 neu angebrachten Stahlseile sind um vieles dicker als es der Klettersteigfreund von anderen Anlagen kennt und flößen Vertrauen ein. Dieses Vertrauen bekommt allerdings einen kleinen Dämpfer, angesichts einer durch Felssturz in Mitleidenschaft gezogenen Eisenleiter, die im oberen Teil der Route erklettert werden muss.

Voraussetzungen für den Straußsteig: Top-Kondition, besonders wenn man vom Gspusagang mit dem Ausgangspunkt Nenzinger Himmel antanzt, absolute Schwindelfreiheit und ein gewisses Maß an Bergerfahrung! Keine Kinderroute!

Für weniger Erfahrene empfiehlt sich Seilsicherung. Nicht bei schlechter Sicht begehen und keinesfalls von oben nach unten, zu gefährlich, besonders bei Nässe!

Wenn du aber dann auf den letzten Metern das Gletscherplateau erreichst, bist du in der Hütte König, denn kaum einer hat es dir gleichgetan!

Nach angenehmer Hüttennacht steigen wir morgens von der Mannheimer Hütte (2700 m) auf den Wildberg, wo 100 m vor dem Gipfelkreuz eine 6 m hohe Rampe unschwierig (II) überklettert werden muss. Einfach immer dem Grat folgen, Vorsicht auf der N-Seite!

Wieder zurück bei der Hütte (nach ungefähr 1 Stunde) führen wir noch ein Gespräch mit Wilfried Studer, dem Hüttenwirt, der zusammen mit Claudia und Silvia, Tochter und Frau, vor einem Jahr den höchsten Berg der Erde, den Mount Everest, bezwungen hat.

Also, Bergsteiger, wenn du die in der Hütte mitarbeitenden großartigen Bergsteigerinnen ansprichst, frage sie nicht saublöd, ob sie denn auch schon einmal einen Gipfel gemacht haben...

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